Blühende Gärten der Zukunft Mehr Natur in der Diakonie, mehr Zusammenhalt in der Gesellschaft: Diakonie-Präsident Ulrich Lilie beim 35. Freundesmahl in Hildesheim

"Stellen sie sich einen blühenden Garten vor: Bunte Blumenwiesen, umherschwirrende Insekten." Wenn es nach dem Präsidenten der Diakonie Deutschland ginge, könnte es bald im ganzen Bundesgebiet so aussehen. Ulrich Lilie meint das wörtlich im Sinne einer naturnahen Umgestaltung diakonischer Angebote. Aber auch metaphorisch: Lilie setzt auf eine vielfältige Gesellschaft, die zu einem stärkeren Miteinander findet. In seiner Festrede beim diesjährigen Freundesmahl der Diakonie Himmelsthür sprach er am Freitagabend über Chancen, die aus neuen Vernetzungen erwachsen.

Nachdem das sonst auf den Herbst abonnierte Freundesmahl in den letzten beiden Jahren wegen der Pandemie ausfallen musste, fand es erstmals im Sommer und in der Halle 39 in Hildesheim statt. Michael Siegers, Vorsitzender des Freundevereins und der Stiftung Himmelsthür, begrüßte rund 100 Gäste in der Halle. Für die musikalische Untermalung des Abends sorgte – wie schon in Vor-Corona-Zeiten – der Posaunenchor St. Michael.

Erster Protagonist des Abends war das Qwiek-System. Dabei handelt es sich um ein mobiles Gerät, das mittels eines USB-Sticks Videos an die Decke oder die Wand projiziert und somit auch Menschen mit schweren Beeinträchtigungen ein audiovisuelles Erlebnis bietet. 2021 wurde es mit Spenden des Freundevereins angeschafft – beim Freundesmahl erhielten die Gäste einen Eindruck in Form eines atmosphärischen Unterwasser-Films.

Mit Spannung wurde Ulrich Lilies Festrede erwartet. "Unsere Zukunft verändert sich dramatisch", betonte der Theologe. Die Pandemie sei nur eine wichtige Herausforderung unserer Gegenwart: Zunehmende Digitalisierung, der demographischer Wandel und die durch Einwanderungen wachsende Vielfalt stünden für einen Epochenbruch wie zu Zeiten der Industrialisierung. Gesellschaftliche Gemeinsamkeiten seien angesichts dieser Veränderungen kaum noch auszumachen, so der Präsident der Diakonie Deutschland, aber doch so nötig: "Wir brauchen viel mehr Miteinander."

Ein Ziel seien daher Kooperationen und Vernetzungen. "Hier kann die Diakonie ein wichtiger Mitgestalter werden", so Lilie. Denn nur als Gemeinschaft könne man gegenwärtigen Problemen wie der Klimakrise entgegenwirken. Als Kooperationspartner sei kürzlich der Naturschutzbund Deutschland (NABU) gewonnen worden. Künftig wollen Diakonie Deutschland und der NABU enger zusammenarbeiten, um die Grünflächen diakonischer Unternehmen nachhaltig zu gestalten.

"Ein gutes Miteinander braucht Lebensräume, die Leib und Seele aufleben lassen", ist Ulrich Lilie überzeugt. In Baden-Württemberg sei dies schon gelungen: Hier habe man 30 Naturgärten in Pflegeeinrichtungen angelegt. Nun solle die Kooperation weiter ausgeweitet werden. "Die Diakonie hat 31.000 Einrichtungen im Bundesgebiet – wenn es nach mir ginge, wären die bald alle mit an Bord", so der Präsident der Diakonie.

Für seinen Vortrag erntete Ulrich Lilie großen Applaus. Das Thema Kooperationen spielte auch in einer von Jutta Rübke moderierten Fragerunde mit Ulrich Lilie, Ines Trzaska und Michael Siegers eine Rolle. Ines Trzaska, Vorstandsvorsitzende der Diakonie Himmelsthür, nannte als Beispiel für Partnerschaften den Beamten-Wohnungs-Verein, mit dem derzeit ein soziales Wohnbauprojekt im Ostend realisiert wird. In dem neuen Stadtteil sollen Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen künftig Tür an Tür leben.

Als Dank für seine Festrede erhielt Ulrich Lilie ein Gemälde von Laura Habekost, einem Mitglied der Künstler:innengruppe "Wilderers". Auf dem Bild blühen in kunterbunten Farben bereits die ersten Blumen der zukünftigen Gärten.

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