18 Studierende der Innenarchitektur im zweiten und dritten Semester prüften, begleitet von Professor Günter Weber von der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK), auf einer Baustelle der Diakonie Himmelsthür ihr Wissen in der Praxis: Was ist zu beachten, damit ein Betonfußboden am Ende gut verdichtet und ohne Luftblasen aushärtet? Wie kann man das Wasser aus einer Baugrube heraushalten? Welche nachhaltigen Materialien kann man alternativ zu herkömmlichen verwenden, wenn man ein Haus dämmen möchte? Diese und weitere Fragen bekamen die Studierenden genau erläutert, sie konnten die Baustoffe begutachten und ihre Fragen loswerden.
Zu Beginn gab es eine kurze Einführung in die Intention und bisherige Entstehungsgeschichte des neuen Verwaltungsgebäudes des Unternehmens. An den Wänden des Baubüros konnten die Grundrisse und einige Visualisierungen des Gebäudes studiert werden. Anschließend ging es mit Helm und Sicherheitsweste abwärts in die zukünftige Tiefgarage. Vorsichtig durch die Aufständerung geschlängelt konnten sich die Anwesenden davon überzeugen, wie aufwändig es ist, eine Stahlbetondecke bzw. einen Stahlbetonfußboden von 55 cm Dicke herzustellen.
Wieder wohlbehalten oben im Erdgeschoss angekommen wurden unter anderem die gute Dämmeigenschaft der vermauerten Ziegel sowie der hohe CO2-Ausstoß der Baubranche angesprochen, und es wurde erläutert, wie eine Säule aus Stahlbeton genau wie gewünscht hergestellt und die Außenhaut des Gebäudes geschützt wird. Es wurde greifbar, wie aufwändig ein guter Hausbau ist und warum er seinen Preis hat.
„Wir bieten solche Termine gerne an“, betont Architekt und Prokurist Alexander Schan von der Immobilien und Service gGmbH (ISH), einer Tochtergesellschaft der Diakonie Himmelsthür. „Schließlich haben wir auch mal studiert und wissen, dass es immer ein Highlight war, wenn wir mal eine Baustelle besuchen durften.“ Und so lud er die Gruppe am Ende der zweistündigen Begehung auch gleich zu einem Folgetermin ein. Dann könne bei höherem Baufortschritt das Hauptthema der Studierenden, die Innenarchitektur, der Schwerpunkt sein. Professor Weber bedankte sich stellvertretend für alle mit einem kleinen Präsent bei Alexander Schan sowie Uwe Oberbeck von der Firma Thiemt und Michael Schellhammer von der ISH für die interessanten und intensiven Einblicke.