Wenn jemand weiß, wie man es sich überall schön und wohnlich macht, dann ist es das Team vom "Haus Nienburg". Das Wohnangebot der Diakonie Himmelsthür residiert seit über 20 Jahren in Holtorf, am Rande von Nienburg an der Weser. Weil aber ihr altes Haus abgerissen wurde, haben das Team und die dort Wohnenden sich vorübergehend in einer umgebauten Tischlerei in Drakenburg häuslich eingerichtet. Währenddessen entsteht auf dem Gelände des alten Hauses nun ein neues, genau nach den Wünschen der Menschen, die hier ab Januar 2023 leben sollen.
An einem sommerlichen Freitag haben sie eingeladen zum "Tag der offenen Baustelle". Noch schauen überall Kabel aus den nackten Wänden, aber es lässt sich schon erahnen, was hier im Entstehen ist: ein großes, helles Haus mit viel Platz für Gemeinschaft, aber genau so viel Platz, um mal Ruhe zu haben. Ganz anders als der verwinkelte, enge Altbau, der hier früher stand.
Unten im Hof unterhält sich Wohnbereichsleitung Anne Schilling über Ausstattungsdetails, plaudert mit Gästen und gibt zwischendurch Rundführungen. Jede Wohngemeinschaft im Haus soll ihren eigenen Charakter haben. Außerdem soll ein sogenannter "Snoezelenraum" entstehen, ein Ort zum Entspannen und Wohlfühlen - mit Wasserbett und allem Drum und Dran.
Im Zuge des Neubaus wächst die Gemeinschaft der hier Wohnenden an, die neuen Plätze waren im Nu ausgebucht. Es ist eine bunte Truppe zwischen 18 und 80 Jahren. Woran es gerade noch fehlt, sind weitere helfende Hände im Team, das dringend Verstärkung sucht. Die Bewohnenden haben in den meisten Fällen einen sehr hohen Assistenzbedarf, und Mitarbeitende sind deshalb rund um die Uhr im Einsatz.
Dabei kommt es auch – ganz wichtig – auf Kreativität an. Den Beteiligten macht es viel Freude, sich am Prozess zu beteiligen und das neue Zuhause mitzugestalten. Nachtmitarbeiter Sami Wohlers beispielsweise hat ein Konzept für den großen neuen Garten entwickelt, für dessen Umsetzung er derzeit noch Spenden sammelt. Ein "Garten der Sinne" soll es werden, mit Barfußpfad, Hochbeeten und jeder Menge unterschiedlichster Schaukeln.
Während des "Tages der offenen Baustelle" steht die Baustelle nicht still. Auf dem Dach wird eine Photovoltaik-Anlage installiert, auf der Rückseite ist eine geräumige Terrasse nahezu fertig. Das große Bauprojekt liegt derzeit bestens im Zeitplan. Schon jetzt werden erste Musterräume eingerichtet und ein weiteres Mal auf die Wünsche der Bewohnenden abgestimmt. Noch fehlt in den Zimmern das Leben – aber das wird sich spätestens mit dem Einzug im Januar ändern.
Wer Interesse hat, das Team vom Haus Nienburg personell zu verstärken, wendet sich am besten an Wohnbereichsleitung Anne Schilling.
