Stellungnahme zum Thema assistierte SelbsttötungDiakonie Himmelsthür bezieht Position

aus dem Leitbild der Diakonie Himmelsthür:
„Wie Jesus gehandelt hat, ist für uns Vorbild: Besonders wie er mit Liebe jedem einzelnen Menschen begegnet ist, motiviert uns. – Vor Gott haben alle Menschen die gleiche Würde und werden geliebt.“

Das bedeutet für unsere Arbeit:

  • Unser Anspruch ist: In der Diakonie Himmelsthür können sich die Menschen darauf verlassen, dass sie bis zum Lebensende begleitet werden– mit allem, was da kommen mag.
  • Jede Situation ist dabei ein Einzelfall und wird entsprechend gewürdigt.
  • Die Diakonie Himmelsthür wird in ihren Wohnangeboten selbst keine assistierte Selbsttötung anbieten oder durchführen sondern alles dafür tun, dass die betroffenen Menschen die Alternativen kennenlernen (zum Beispiel palliative und seelsorgerliche Begleitung).

Wenn eine Kundin oder ein Kunde im Einzelfall trotzdem und aus freiem, eigenem Willen bei der Entscheidung bleibt, sein Leben selbst beenden zu wollen, werden wir ihn oder sie auch mit dieser Entscheidung und ihren Konsequenzen nicht allein lassen. Wir werden die oder den Betreffenden auch dann bis zum Lebensende begleiten – ohne selbst bei der Selbsttötung zu assistieren.

Den Rahmen für unsere Arbeit sehen wir an dieser Stelle so:

  • Jeder Mensch hat seine Würde und soll selbstbestimmt für sich entscheiden können - wenn das möglich ist.
  • Jeder Mensch steht aber auch in einem Beziehungsgeflecht und ist in einem Sozialraum verankert. Seine Entscheidungen und Handlungen haben Auswirkungen auf sein Umfeld. Das gilt insbesondere bei einer so gravierenden und unumkehrbaren Entscheidung wie der zur Selbsttötung.

Die Gründe für den Wunsch nach Selbsttötung sollten ergründet und möglichst abgestellt werden (z. B. Einsamkeit, große Schmerzen). Damit erlischt in den meisten Fällen auch der Todeswunsch. Dass dies geschieht, daran wollen wir intensiv arbeiten.