Umgeben von Kfz-Werkstätten, Autohäusern und der Bundesstraße 1 haben sich die Bewohnenden des Bernhard-Isermeyer-Hauses in Hildesheim Stück für Stück eine kleine Oase geschaffen. Hochbeete, Obstbäume und lauschige Sitzecken machen den Hinterhof des Hauses zu einem Wohlfühlort, dessen neues Herzstück an einem stürmischen Morgen eingeweiht wird: ein Springbrunnen, gespendet vom Verein Freunde der Diakonie Himmelsthür. Das Geld dazu ist beim 35. Freundesmahl zusammengekommen, ausgesucht wurde der Brunnen nach feuriger Debatte mit allen 31 Bewohnenden des Hauses.
Nun hat sich eine Schar Bewohnende und Mitarbeitende der Diakonie Himmelsthür um den Brunnen versammelt und schaut wie gebannt ins sprudelnde Wasser. „Es ist ein bisschen wie Meditation“, sagt Michael Siegers, 1. Vorsitzender des Freundevereins. Die Fachbereichsleitungen Hendrik Hodur und Monika Franke gehen unterdessen gemeinsam mit Jutta Rübke, Vorstandsmitglied im Freundeverein, im grünen Hinterhof auf Erkundungstour, denn hier hat sich in den letzten Jahren viel getan.
Erst durch liebevolle Details wie die wuchernden Kürbispflanzen, die Sitzecken oder eben der Brunnen wird ein Ort wie das Bernhard-Isermeyer-Haus erst richtig wohnlich, und dafür braucht es Aktionen wie das Freundesmahl, findet Daniela Germershausen, die für die Koordination des Projekts zuständig war. Ganz fertig ist der Ort allerdings noch nicht, und ohne Pflanzen steht der Brunnen noch etwas allein auf weiter Flur. Aber das muss bis zum Frühjahr warten. Bis hierher war es schon mühsam genug, eine Wasserleitung durch den trockenen Boden zu legen
Und so ist der neue Brunnen auch ein Symbolbild für die Hoffnung, dass sich die Böden etwas erholen und die kleine Oase an der Hildesheimer Straße auch kommendes Jahr wieder erblüht. An dem sanften Nieselregen stört sich bei der Einweihung deshalb auch niemand, ganz im Gegenteil.